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Mittwoch, 8. Oktober 2008

Style Fragen

Pünktlich, eine Woche vor dem Rennen gabs die Übersicht zu den TV-Übertragungen am IM-Weekend. Enttäuschend, dass es in diesem Jahr offenbar keine Live-Schalte nach Kona gibt, aber so ist es nun mal und so muss man sich in der Nacht mit dem Ticker und somit mit zu später Stunde viel zu spärlich eintrudelnden Neuigkeiten von der Laufstrecke zufrieden geben, auf der hoffentlich bei 40Grad ein episches Duell zwischen Macca und dem Norminator ausgefochten wird, dass den „Ironwar“ für alle Zeiten in den Schatten stellen wird, und sich in der Zwischenzeit zum Wachbleiben die vielen fachkundigen Kommentare der anderen Insomniacs im Forum reinziehen.

Am Sonntagnachmittag, auf ORF etwas früher als in den ersten beiden Reihen des deutschen Fernsehens, wartet dann, wenn man es bis dahin aus dem Bett geschafft hat, das verdiente visuelle Leckerchen - die Zusammenfassung. Der Bericht am Sonntag dient zumindest für die Online-Junkies nur noch der entspannten Fernwehpflege nach dem Motto, „Was meinst du Schatz, soll ichs nächstes Jahr nochmal probieren?“, denn die Platzierungen und Split-Zeiten der ersten 30 Athleten hat man ja in der Nacht bereits ausgewertet und selbstverständlich auswendig gelernt, um beim Schwimmtraining am Montagabend mit gewohnt legendärer Detailkenntnis zu glänzen.

Wie gesagt, wenn es keine Live-Bilder gibt, bei denen man, wie vor kurzem bei Frodos unvergleichlichem Hammerrennen in Peking, auf dem Sofa vor Aufregung mehrere Flaschen eiskaltes blaues Gatorade verschüttete, dann muss man sich bei der Zusammenfassung wohl oder übel auf andere Dinge konzentrieren. Einen erfreulichen Kontrast zur öden, schwarzen Lavawüste bilden seit Anbeginn der Triathlonzeitrechnung die wunderbar exotischen, und vielfältigen Outfits der tapferen Gladiatoren, und waren und sind wichtige Eyecatcher in jedem professionell produzierten TV-Beitrag zu einem Ironman.

Es ist nämlich keineswegs so, wie der unbedarfte „Zivilist“ normalerweise denkt, wenn er das erste Mal von einer Sportart hört, bei der bereits der ambitionierte Freizeitsportler eine wöchentliche Trainingszeit im zweistelligen Bereich vorweisen kann, nämlich, dass diese eisenharten Athleten froh sein können, wenn sich zwischen das ganze Training noch ein bisschen Broterwerb, Nahrungsaufnahme und eventuell, hin und wieder, ein wenig Schlaf quetschen lässt. Weit gefehlt, denn auch wenn es bei ersten Hinsehen vielleicht nicht so aussieht, die meisten Triathleten verwenden einen signifikanten Teil ihrer kostbaren (Frei)zeit für ihr „Styling“.

Exzentrische Rennbekleidung ist eine historische Errungenschaft unserer Sportart, und geht vermutlich auf einige der frühen Protagonisten zurück. Ultraknappe Speedos und Tops waren Jungs wie Scott Tinley oder Kenny Souza einfach nicht cool genug, es mussten auch noch grauenhafte Graffiti-Prints auf die knappen Fummel, und auf gar keinen Fall durfte das ganze farblich mit den zumeist neonpinken, thermonuclearprotection Oakley Blades und en Schuhen harmonieren.

Neonpink kann aber auch ganz gut aussehen...dabei denke ich mit einem Hauch von Wehmut die jungen, knackigen Zeiten einer großen Stilikone der Triathletenzunft. Fernanda Keller war es, die in den späten 80ern eindrucksvoll vorführte wie gut ein sehr, sehr wirklich sehr knapper pinker Bikini auf einem sonnenverwöhnten brasilianischen Hintern aussieht. Wie dem auch sei, in den 80ern war es immer ein kleines Spießrutenlaufen, wenn man mit seinem sorgfältig zusammengekauften „Scott Tinley Lookalike“-Outfit auf einer ostwestfälischen Volkslaufveranstaltung auftauchte.

Denn selbst wenn am Sonntagvormittag die Sonne schon mit Vollgas vom Himmel dröhnte, und man es selbst im Schatten kaum aushalten konnte. Man wurde schief angeschaut, wenn man sich in Badehose und mit gelben Sock Racern an den Füssen neben die etablierte „Provinzlaufprominenz“ in die erste Reihe stellen wollte. Dass man in einem solchen Dress in der Triathlon Szene im Mainstream unterwegs war konnten die unwissenden Läuferwichte, die Chucky V vermutlich für den Bassisten von Black Flag halten würden, wenn sie ihm in San Diego auf der Straße begegnen damals nicht wissen. Vermutlich hatte ihnen metholbasiertes Massageöl das Hirn vernebelt.

Mittlerweile haben die Läufer sich angepasst und modernisiert, sie haben (von finnischen Triathleten „salonfähig“ gemachte) Gürtel mit kleinen Trinkflaschen, die es mittlerweile im Runnerspoint gibt, sie essen Powerbars und Gels (aus der Sportabteilung im Kaufhof) - und, es ist traurig aber wahr: Sie tragen Nasenpflaster und Kompressionsstrümpfe. Was die (meisten) Läufer allerdings noch immer nicht verstanden haben, es geht hier nicht immer nur um Funktion, es geht um Style und Lebensgefühl, und deshalb werden sie den Triathleten was Coolness angeht für alle Zeiten hinterher laufen.


(Bild: tri-express.de)

Noch besser als durch farblich angepasste und möglichst radikal-funktionelle Rennbekleidung, kommuniziert man triathletische Vibes immer noch mit dem Pre-Race-Outfit. Während man im Bereich der Rennbekleidung, zumindest, wenn man ambitioniert unterwegs ist, aus funktionellen, speziell auch aerodynamischen Gründen auf die begrenzte Produktpalette einiger Triathlon-Bekleidungshersteller angewiesen ist, kann man beim Pre-Race-Outfit seiner Phantasie und Persönlichkeit freien Lauf lassen.
Beim Pre-Race-Outfit ist besonders in den letzten Jahren ein Trend zur Hang-Loose Mode garniert mit subtilen Zitaten aus der Welt des modernen Hightech Athleten angesagt. Besonders gut lassen sich die entsprechend Trends auf den „Laufstegen“ der Triathlonszene, den Messen am Rande der großen Ironman Veranstaltungen studieren.

Die Athleten befinden sich in einer Taperphase in der das morgendliche Schwimmtraining ausfällt und so gibt es genug Zeit um vor dem Spiegel ein wenig zu optimieren, bevor man sich auf den Weg macht um auf der Messe noch schnell ein paar Ersatzventiladapter und Erdbeer-Powergels zu besorgen. Wenn es das Wetter zulässt, wählen viele Athleten für diesen Zweck entweder (als Hightech Zitat) einen Nike Free Schuh und kombinieren diesen mit einer möglichst lässigen "“Toes to the Nose“ Surfshorts. Für die die lieber gleich in Konastyle konformen FlipFlops herumschlappen, bietet es sich, vor allem bei etwas kühlerer Witterung, das HighTech Zitat etwas nach oben zu verlegen und unter den Boardshorts einfach ein paar Beinlinge zu tragen.

Um nicht als übermäßig nervöser Rookie, sondern als abgebrühter Veteran rüberzukommen empfiehlt es sich, die zur notwendigen Hydratation unverzichtbaren Elektrolytgetränke im Rucksack (nein, nicht der den man bei der Startnummernausgabe bekommen hat, sondern den von Embrun 1987) verstecken und stattdessen ständig eine halbvolle Grand Latte von Starbucks („du weisst ja, ich brauch morgens erstmal, 17 Tassen Kaffe sonst komm ich nicht in Schwung“) mit sich herumzutragen.

Oben rum trägt man am besten ein Funktions-Longsleeve mit ein paar achtlos aufgetackerten Powerbaraufnähern und hochgekrempelten Ärmeln unter einem halboffenen kurzärmligen Hawaiihemd, dass - es sei denn man ist Hannes B, - eher dezent gemustert daherkommen sollte. Auf der Brust darf auch gerne ein CNC-gefrästes Leitröllchen oder alternativ ein stilisierter Fischhaken aus südpazifischen Pottwalknochen getragen werden. Als Kopfbedeckung kommen, besonders bei großer Hitze besonders lässig wirkende, Wollstrickmützen von Independent Skatepunk Lables, oder von zahlreichen Wettkampfreisen in jeden Winkel der Welt abgewetzte Schlapphüte in Frage, oder wenn der Rest des Outfits noch keine „watch out ich bin Tiathlet“ Hinweise für Insider enthält auch gerne eine seltene Rip and Hammer oder eine Oakley Kappe von 1986. Bei der Sonnenbrille gibt es keine Regeln, aber auch hier sollte man sich von etablierten Lables abwenden, wenn man nicht allzu Mainstreamig rüberkommen möchte.

Ich finde das Pre-Race-Outfit ist eine gute Erfindung, denn anders als die ganzen Triathlon Messestände die irgendwann zwangsläufig langweilig werden, gibt es immer wieder spannende, innovative Styles zu sehen, außerdem gibt‘s auf der Messe keine Kameras und wir können dieses Spielchen sozusagen „unter uns“ spielen.
Ein bisschen lästig sind die hoffnungslosen Exzentriker die vor dem Rennen kaum auffallen und dann am TagX vor laufender Kamera modisch ganz, ganz vorne sein möchten. Manche von denen tragen Handschuhe beim Laufen, die anderen lächerliche Netzstrümpfe. Letztes Jahr, da hatte sich der Typ der als erstes über die Ziellinie gehüpft ist sogar einen Haufen Schwämme ins Oberteil gestopft – vom Drittplatzierten jährlich mehr verhüllten Dänen ganz zu schweigen.

Wir dürfen also gespannt sein, was die Zusammenfassung am Sonntag dieses Jahr bietet, denn am Montag bei der Arbeit kommen dann die Kollegen mit den Fragen „hör mal du machst doch auch so was hin und wieder, du läuft aber nicht in Strümpfen und mit Handschuhen und hast Sponge Bobs im Oberteil?....“

Freitag, 7. Juni 2013

Triathlon LIVE: Heißes Wochenende mit Qual der Wahl zwischen Boise, Cambridge, Kraichgau, Lawrence, Pescara, Tokoname

Das kommende Wochenende ist das erste Highlight des Jahres. Viele spannende Entscheidungen auf der Halbdistanz und ein IRONMAN stehen im Schwimmen, Radfahren Laufen an. Damit auch kein Informationsschnispel verloren geht, folgt eine kleine Liste der wichtigsten Entscheidungen, die im Internet via Ticker, Fotogalerie, Video und Co. zwischen den eigenen Trainingseinheiten konsumiert werden können. Insbesondere für die Daheimgebliebenen die bevorzugte Option. Bis auf den bereits am 8. Juni stattfindenden IRONMAN 70.3 Boise muss der Zapp-Daumen am 9. Juni Überstunden einlegen. Dabei sind die Zeitverschiebungen der Frühaufsteher Australien und Japan und der Nachzügler USA zu beachten.
An diesem Wochenende sind aktive Triathleten in der Zwickmühle. Training oder Triathlon-Konsum auf der Couch? Oder doch ein  Besuch vor Ort, z.B. im Kraichgau, in Italien oder bei einem 5i50 über die Kurzstrecke in Klagenfurt? Photo: 3athlon.org

Samstag, 13. Oktober 2007

Ironmanlive auf Ironman.com


Die Ford Ironman Hawaii World Championship werden ab 5:00 Uhr Ortszeit auf Ironman.com übertragen. Im Rennen selbst werden wir wie auch im letzten Jahr zuvor keinen Ticker anbieten, da dies gegen WTC-Lizenzrecht verstoßen würde.

Montag, 1. Oktober 2007

TV-Zeiten, Streaming und Co.: Ford IRONMAN Hawaii World Championship 2007

Im deutschsprachigen Raum übertragen ORF und ARD (hessen fernsehen) die WM der Langdistanz-Triathleten. Als besonders Schmankerl haben sich als Co-Kommentatoren ITU-Weltmeister Daniel Unger und Hannes Blaschke bei der ARD angekündigt. Er wird direkt aus Kailua-Kona von der Strecke berichten.



TV und Streaming im Überblick



  • Samstag, 13.10.2007, ab 9:00 Uhr: Deutsche Welle TV (Reportage und Portraits der Profis vor dem Rennen)
  • Sonntag, 14.10.2007, ab ~ 6:00 Uhr: IRONMAN.com (Live-Ticker, Streaming, Videos)
  • Samstag 13.10.2007, ab 18:00 Uhr: ARD (Schaltung Sportschau)
  • Samstag/ Sonntag, 13./14.10.2007, ab 0:15 Uhr: ARD (310 Minuten)
  • Sonntag, 14.10.2007, 14.10 Uhr: ARD (Zusammenfassung)
  • Sonntag, 14.10.2007, 18.00 Uhr, ORF1: Sport am Sonntag
  • Sonntag, 14.10.2007, 19.55 Uhr, ORF2: Sport Aktuell
  • Sonntag, 14.10.07, 22.45-23.30 Uhr Sport im Dritten, SWR mit Hawaii Triathlon u.a mit Titelverteidiger Normann Stadler aus Mannheim
  • Sonntag, 21.10.2007, 14.00 Uhr, ORF1: Highlights (45 Min.)
  • Sonntag, 02.12.2007, 20.15 Uhr, ORF Sport Plus: Highlights (150 Min.)

Freitag, 9. August 2013

LIVE: IRONMAN 70.3 European Championship 2013 Wiesbaden

Am kommenden Wochenende findet einer der sportlich bestmöglich besetzten IRONMAN Triathlons über die 70.3-Distanz statt. Die IRONMAN European Championships im hessischen Wiesbaden locken bei der Auflage 2013 neben den Stars aus der IRONMAN-Rennserie zahlreiche ehemalige und aktuelle Profis der olympischen Distanzen an. Darunter auch eine ehemalige Hardcore-Doperin und EPO-Dealerin, der ein Start auf Basis aktueller Statuten jedoch schwerlich verweigert werden kann.
Wird sich eine der deutschen Mitfavoritinnen den Titel der Europameisterschaften sichern oder sehen wir sogar eine Gewinnerin aus Übersee bei den IRONMAN 70.3 European Championship von Wiesbaden? Screenshot: Ironmanwiesbaden.com

Wer am Sonntag nicht selbst vor Ort sein kann, um die Action auf der sehr anspruchsvollen Radstrecke und dem tückischen Laufparcours zu verfolgen, findet im Internet Ticker und Co. aktuelle Informationen ab ca. 7:30 Uhr.

Hier, auf dnf-is-no-option.com gibt es auch schon die Top 10 vorab - also den Blick in die Kristallkugel...


Favoritentipps Damen und Herren (die tatsächlichen Platzierungen in Klammern)


Damen
  1. Lisa Hütthaler (5.)
  2. Svenja Bazlen (DNF bei Radkilometer 25, technische Probleme mit der Schaltung)
  3. Annabel Luxford (2.)
  4. Catriona Morrison (3.)
  5. Jenny Schulz (12.)
  6. Daniela Ryf (1.)
  7. Kiyomi Niwata (13.)
  8. Tamsin Lewis (4.)
  9. Rahel Küng (11.)
  10. Natascha Schmitt (9.)
Herren
  1. Sebastian Kienle (6.)
  2. Jan Frodeno (2.)
  3. Sylvain Sudrie (12.)
  4. Ivan Vasiliev (17.)
  5. Fraser Cartmell (20.)
  6. Boris Stein (5.)
  7. Matt Chrabot (40.)
  8. Alessandro Degasperi (3.)
  9. Josh Amberger (4.)
  10. Denis Vasiliev (18.)

Samstag, 21. Oktober 2006

Ironman LIVE! auf Ironman LIVE!

Auch in diesem Jahr wird Ironman.com den Ironman im Internet übertragen. Neben dem Textticker wird es auch Streamingvideo in 3 Sprachen geben.

Im Rennen selbst werden wir keinen Ticker anbieten, da dies gegen WTC-Lizenzrecht verstoßen würde. Nach dem Rennen und voraussichtlich auch im Verlauf erfolgt aber wie gewohnt unsere Rennanalyse. Die Übertragung beginnt ab ca. 18:00 Uhr am Samstagabend, den 21 Oktober 2006.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Hawaii 2009 Kona Fieber

Es mal ist wieder Ende September, die Luft kalt und irgendwie kristallklar, und die Sonne die am wolkenlosen Himmel steht, wenn der Morgennebel sich verzogen hat wärmt nur am Mittag, wenn man sich in einem windstillen Eckchen aufhält. Auf dem Weg in die Kantine schaue ich neidisch ein paar Rennradfahrern hinterher und ein vertrautes Gefühl stellt sich ein. Eigentlich sind es zwei Gefühle, die sich an solchen klaren sonnigen Septembertagen einstellen, das eine ist die gruselige Erinnerung an den 11. September 2001, und das andere, von dem hier dir Rede sein soll, ist das euphorische Gefühl „jetzt geht es bald nach Kona“.

August und September sind eine besondere Zeit im Leben der Triathleten. Eine möglicherweise lange Saison liegt hinter ihnen, die Wettkampfdichte nimmt ab, und den Neoprenanzug, den man im Juli für 550,- happige Euro erstanden hat kann man nun für 300 bekommen. In den Magazinen werden schon die windschnittigsten Rahmendesigns und jede Menge technische Gadgets für das nächste Jahr präsentiert, und wenn die Temperatur des Nieselregens eine 10 vor dem Komma stehen hat bleibt man öfter als im Sommer auf dem Sofa sitzen, wenn normalerweise eine der regelmäßigen Trainingseinheiten anstehen würde. So, oder so ähnlich sieht er aus, der Herbst (pardon my english) im „Middle of the Pack“.

Ganz anders verhält es sich da, wenn man das Talent, die Zeit, das Glück und nicht zuletzt die nötige Konsequenz aufbringen konnte, um sich einen Startplatz für die Mutter aller Triathlons zu sichern. Den Ironman - Kailua bay - Kona - Hawaii. Um zum Vollmond* Wochenende in Kailua an der Startlinie herumpaddeln zu dürfen, reicht es nicht, zur richtigen Zeit mit einer gültigen Kreditkarten Nummer ausgestattet an einem High-Speed DSL Rechner zu sitzen. Mit einer solchen (auf gar keinen Fall zu unterschätzenden) Leistung) landet man heutzutage mit etwas Glück in der Starterliste von so illustren Veranstaltungen wie den Ironman European Championship in Frankfurt, dem Challenge in Roth oder den beliebten Regionalrennen, aber das sind nur Fingerübungen und kleine Stolpersteine auf dem Weg ins Mekka der Dreikämpfer. Nach Kona kommt (als Starter) nur der, der sowohl das Prozedere von Online-Anmeldungen als auch seinen Körper in virtuoser Weise im Grenzbereich nutzen kann oder via Ebay-Verlosung, Ironman-Lotterie und den supersuperrar gesäten und als persönliche Einladung zu verstehenden Sponsor- und Celebrity-Accounts Einlass gefunden hat. Wie dem auch sein, für diejenigen, die es geschafft haben, gibt es für die erwähnte Periode im Spätsommergrundsätzlich zwei Optionen.

Trainieren was das Zeug hält, denn es wäre doch zu schade, wenn es ausgerechnet in Hawaii nicht läuft, vor allem wenn der gesamte Verein und alle Bekannten und Verwandten daheim sich die Nacht vor dem leider meistens schrecklich langweiligen Live-Ticker um die Ohren schlagen, nur um den Moment nicht zu verpassen, in dem der geschätzte Gladiator auf der Ziellinie am Alii Drive glücklich, sonnenverbrannt, vor lauter Wasseraufnahme aufgequollen und ziemlich abgekämpft in seinen verdienten Blumenkranz (Lei) schlüpft. Alles ganz locker angehen lassen, schon mal „Hang Loose“ und „Aloha Spirit“ einkehren lassen, denn das Jahr war hart genug und eine schöne Ironman-Woche in Kona kann man getrost auch mal mit einem Rennen garnieren, in dem man es etwas lockerer angehen lässt!

Es ist sicher nicht falsch, wenn man annimmt, dass sich der größte Teil der Kona-Qualifikanten eher für eine konsequente Vorbereitung und ein „im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten“ leistungsorientiertes Rennen anstrebt. Selbstverständlich möchte man einen so wichtigen Anlass in der „Triathleten-Karriere“ auch mit einer angemessenen Leistung garnieren. Allerdings möchte ich mir erlauben darauf hinzuweisen, dass auch die zweite Option eine gute Variante ist.
Nach einer Saison, in der man eine Form aufgebaut hat, die eine Kona-Quali ermöglicht hat, sollte man auf jeden Fall fit genug sein, um auch mit wenigen, an den schöneren, wärmeren Herbsttagen durchgeführten Einheiten mit Würde durch die glühenden Lavafelder zu cruisen.
Eine entspannte Vorbereitung erspart einem den Stress bei immer kürzer werdenden Tagen und schlechtem Wetter viele Trainingseinheiten und den normalen Arbeitsalltag in Einklang zu bringen. Stress und Kälte sind am Ende einer langen Saison die beste Möglichkeit sich eine ausgewachsen Erkältung einzufangen. Im Flugzeug noch etwas aufgefrischt und mit der Klimaanlage im „Safeway“-Shopping-Himmel weiter kultiviert, kann einem sowas schon mal den kompletten Big Island Trip vermiesen, und am Ende quält man sich schlimmstenfalls mit Fieber durchs Rennen.

Eine zurückgeschraubte Vorbereitung hat auch, neben der tiefgreifenden Erholung die man sich damit verschaffen kann noch einen weiteren Vorteil: Man kommt nicht auf dumme Gedanken, wie zum Beispiel, na ja, „meine 9:35 Stunden in Frankfurt sind bestimmt noch nicht das Ende der Fahnenstange, ich war irgendwie schon beim Schwimmen müde und ohne diese Unterzuckerung bei Kilometer 110, in Kona da wird mir das nicht passieren, da ist möglicherweise sogar eine 9:15 drin!“

Je nachdem wie der Wind so steht kann man den entsprechenden Fahrplan sogar auf dem Rad noch ganz gut einhalten und gönnt sich die Payback-Time dann mit einem 4:45 Walk in den Sonnenuntergang und viel, ganz viel „Ice, more ice please“. Wenn man es nicht zufällig auf die absolute Toplatzierungen (zB AK Podium) abgesehen hat, macht man mit der „Hang Loose“-Strategie eigentlich nichts falsch und gönnt sich und seinen Mitreisenden zudem noch einen schöneren Urlaub. Denn ohne ehrgeizige Vorgaben oder Taperprogramme kann man auch mal zwei Stunden länger am Magic Sands (aka White Sands Beach) Bodysurfen - zwei Tage vor dem Rennen.

In diesem Sinne, Aloha und hang loose,Holgi

* Leider findet der Ironman nicht mehr jährlich bei Vollmond statt. Hintergrund ist der lästige Fahrplan der Kreufahrtschiffe in der Bay.

Donnerstag, 27. Juni 2019

IRONMAN EM in Frankfurt: TV, Livestream, Apps, Prognose - LIVE dabei im Dreikampf von Jan Frodeno, Sebastian Kienle und Patrick Lange

Die Tage werden kürzer und zeitgleich heißer mit Spitzenwerten zwischen 35°C und der magischen Marke um 40°C. Die Nächte bleiben ebenfalls hochsommerlich und am Sonntag, den 30. Juni 2019 steigt das erste große deutsche Saisonhighlight über die Ironman-Distanz im Triathlon. Wer nicht vor Ort sein kann, dem seien folgende Angebote ans Herz gelegt, um TV-Übertragungen, Livestreams und andere Nachrichtenkanäle zur EM im Ironman in Frankfurt am Main am lokalen Baggersee oder daheim in den kühlen vier Wänden in vollen Zügen ohne Hitzeschlag und Sonnenstich genießen zu können.

Die IRONMAN Frankfurt European Championship 2019 verspricht ein Hitze-Spektakel zu werden. Logo: WTC/IRONMAN

Zeit und Ort

Sonntag, den 30. Juni 2019 fällt der erste Startschuss des Tages für die männlichen Profis am Langener Waldsee um 6:25 Uhr. Danach folgen die Damen und die Altersklassenathleten im Respektabstand im sogenannten Rolling-Start in kleineren Gruppen, um das Schwimmen für Einsteiger übersichtlicher zu machen, das Rennen der Profis fairer und das Feld zu Beginn der Radstrecke ingesamt zu entzerren. 

TV und Radio

Der Hessische Rundfunk (hessenfernsehen) überträgt den Ironman Frankfurt ab 6:15 bis etwa um 16:00 und von 21:45 bis 22:05 Uhr im TV und parallel im Internet als ergänzender Livestream mit vielen weiteren Informationen in deutscher Sprache auf www.hessenschau.de. Moderiert wird der vom monatlichen Rundfunkbeitrag finanzierte Großeinsatz des HR von Ralf Scholt und Dirk Froberg mit den bereits bekannten Experten und (Ex-)Profis Thomas Hellriegel und Nicole Leder. Bei den Bedingungen werden Flüssigkeitszufuhr, Nahrung und gerade auch der Mineralhaushalt eine wichtige Rolle spielen. Darum kommt die Einladung von Caroline Rauscher, Ernährungsexpertin für Ausdauersportler, genau richtig.

Beim Muttersender, der ARD sind zusammenfassende Informationsblöcke mit Schaltungen an die Strecke mit Livebildern eingeplant:

  • 12:00 bis 13.00 Uhr
  • 14:00 bis 14:40 Uhr
  • 15:20 bis 15:40 Uhr

Livestream im Internet

Wer es in der Moderation Internationaler haben möchte, kann einmal mehr auf IronmanNow (Facebook) zurückgreifen und die bekannten Gesichter und Stimmen des Veranstalters auf den Bildschirm und Lautsprecher zaubern. Ergänzend können auf Ironman.com der Live-Ticker mit Zusatzinformationen besucht werden und mittels App "Ironman Tracker" Athleten auf dem Second Screen mit den Split-Zeiten, weiteren Statistiken und als Grafik auf einer GPS-Karte in "Echtzeit" verfolgt werden.

Ergänzend sind noch weitere Fachmedien mit ihren Kanälen unterwegs, die aus lizenzrechtlichen und budgetären Gründen jedoch i. d. R. keine Livebilder einspielen können.

Eine Prognose: Wer gewinnen wird?

Patrick Lange wird nachgesagt, dass er nur bei sehr heißen Bedingungen und einer Möglichkeit beim Radfahren ökonomisch über die 180 Radkilometer zu kommen, gewinnen kann. Bisher konnte er bei internationalen Rennen über die volle Distanz "nur" in Texas und beim Ironman Hawaii überzeugen. Das Wetter spielt bei der Auflage 2019 in seine Karten. Der schnelle Schwimmer und Läufer hat im Vergleich zur Hauptkonkurrenz um Jan Frodeno und Sebastian Kienle die größte Körperoberfläche pro Kilogramm Körpergewicht. Frodeno mag es auch gerne warm, muss sich aber deutlich mehr vor einer Überhitzung hüten. Das gilt für den Marathon am Main, wie auch für die Radstrecke im Großraum Frankfurt am Main, die auch dieses Jahr aus organisatorischen Gründen einmal mehr auf knapp 186 Kilometer verlängert werden musste. Kienle kann ebenfalls bei Hitze gut performen, ihm dürften die Konditionen allerdings nicht ganz so liegen, wie den beiden Erstgenannten.

Top 3

Weil Kienle möglicherweise seine Radform noch nicht ganz gefunden und stabilisert hat und auch die ansprechende Laufform im Halbmarathon in den 70.3 Triathlons in der aktuellen Saison noch nicht auf den Marathon verlängert wurde, kommt er in meiner Prognose auf Platz 3, obwohl er sich vorgenommen hat, mindestens einen der beiden Mehrfachgewinner von Hawaii zu schlagen.

Gefolgt wird Kienle von Lange, der im hektischen Rennverlauf auf dem Rad vielleicht zu viele Körner verschießen wird.

Und Frodeno? Der dürfte als Plan A bei dem Wetter und bei etwaigen Mitstreitern, wie Franz Löschke mit einer schnellen Schwimm-Rad Kombination eine Vorentscheidung erzwingen wollen, um 2-5 Minuten Vorsprung auf Lange in die T2 mitzunehmen. Gelingt dies durch die Rennkonstellation und Gegenwehr der Mitbewerber nicht frühzeitig, greift wie zuvor Plan B. Mitfahren und bestmöglich versorgen und die Konkurrenz zur Mitarbeit auf dem Bike animieren. Danach folgt dann: Laufen mit Patrick...

Der Tipp für das Podium: Frodeno, Lange, Kienle

Und die Damen?

In Abwesenheit von Daniela Ryf hat Sarah True viele Karten für den Sieg auf der Hand. Den besten Marathon als letzte Waffe gegen Ende des Rennens trifft viel Erfahrung bei Hitzerennen über kürzere Distanzen und ein DNF bei einem Hitze-Ironman in diesem Jahr. Frankfurt ist Trues Plan-B, um sich für Hawaii zu qualifizieren. Daniela Bleymehl (ehemals Daniela Sämmler) hat zusammen mit Kimberly Morrison und der Newcomerin von den 70.3-Distanzen, Imogen Simmonds oder auch Sarah Lewis die besten Chancen auf das Podium: True, Bleymehl, Morrison ist mein Tipp.



Sonntag, 28. Juli 2019

IRONMAN Hamburg 2019 LIVE im Netz

Der IRONMAN Hamburg ist am Samstag, den 28. Juli 2019 ab 9:30 Uhr mit einem Streaming des TV-Signals im Internet auf Facebook verfügbar. Der Liveticker von IRONMAN beginnt, wie üblich am frühen Morgen auf Ironman.com. Am Start sind u. A. Top-Favoritinnen Caroline Steffen und Susie Cheetham, Julia Gajer, Sarah Pampiano, Andreas Raelert, Michael Raelert, Kristian Hogenhaug, Ruedi Wild, Will Clarke, Matt Trautman, Paul Schuster und Horst Reichel.